Zurück zum Anfang des Romans: gleich in den ersten Zeilen des ersten Teils geht es um den aquarellistischen Blick Koldeweys: "Es war ein mesopotamisches Gelb. Wie gemacht zum Davorstehen, Hinsehen, Aquarellieren - seine Lieblingsart, diese Gegend zu kartieren, Schlamm als Impression, Lehm, der sich durchs Wasser bewegte, indem er sich drehte" (S. 11).
Erste Sätze sind Autoren sehr wichtig, und mir scheinen diese hier, zusammen mit dem Zitat aus dem letzten Beitrag, eine programmatische Absicht für den ganzen Roman zu enthalten: Cusanit schreibt ihren Roman wie ein Aquarell, in dem Formen und Farben zusammenfließen. Sie erfindet eine synästhetische Schreibkunst, in der Aquarellistik, Fotografie, Karthografie und Literatur sich vermischen. Sie fühlt sich ihrem Gegenstand, der historischen Figur Koldewey, sehr nah, und sie überträgt seine Methodik des Ausgrabens auf ihren Roman, beziehungsweise sie schiebt uns als Lesern diese Aufgabe zu: greift zur Schaufel!
Dafür ist die Form des Blogs sehr gut geeignet. Man kann immer mal wieder eine Pause machen.
Sehr schön Hans, das freut mich!
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